Ted Trainer: Die Transition-Town-Bewegung: Ihre große Bedeutung und eine freundliche Kritik

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Ted Trainer

Die Transition Town Bewegung: Ihre große Bedeutung und eine freundliche Kritik

(aus dem Englischen übersetzt von Kolja Mendler)

Die alarmierenden globalen Nachhaltigkeits- und Gerechtigkeits-Probleme können nur gelöst werden durch eine Art von Transition-Town-Bewegung. Gegenwärtig ist diese rapide wachsende Bewegung inspirierend, aber es besteht dringend Bedarf, kritisch über ihre Visionen, Ziele und Methoden nachzudenken. Ansonsten läuft sie Gefahr, keinen bedeutenden Beitrag zur Lösung unserer Probleme zu leisten.

Die Transition Town Bewegung begann um 2006 und wächst seitdem ständig. Sie entstand in Großbritannien als Reaktion auf den bevorstehenden Peak Oil, der die Kommunen in eine dramatische Lage bringen wird, weshalb es sehr wichtig ist, auf lokaler Ebene Strukturen ökonomischer Selbstversorgung zu entwickeln.

Was viele Menschen innerhalb dieser Bewegung wohl nicht wissen, ist, dass schon seit Jahrzehnten einige von uns aus dem radikal-ökologischen Lager sagen, der Schlüssel zu einer nachhaltigen und gerechten Welt bestehe in kleinen, hochgradig selbstversorgenden, regionalisierten Wirtschaftseinheiten unter lokaler kooperativer Kontrolle. Es ist deshalb sehr ermutigend zu sehen, dass solche Initiativen nicht nur existieren, sondern geradezu einen Boom erleben. Ich zögere nicht im geringsten zu sagen: Wenn dieser Planet in den nächsten fünfzig Jahren nachhaltiger und gerechter wird, dann wird dies über einen Transition-Town-Prozess geschehen. (Dies ist das Hauptthema meines letzten Buches The Transition to a Sustainable and Just World.)

Dennoch möchte ich auch feststellen, dass es einige sehr wichtige Punkte gibt, über die sich die Bewegung Gedanken machen muss, andernfalls könnte es dazu kommen, dass sie nur wenig oder gar keine soziale Bedeutung haben wird. Ja, wenn sie ihren jetzigen Weg weiterverfolgt, wird sie meiner Ansicht nach keinen wesentlichen Beitrag für eine nachhaltige und gerechte Welt leisten können. Vermutlich werden Transition-Bewegte dies als überraschenden und verletzenden Kommentar empfinden, aber bitte denkt über meine folgenden Argumente nach.

Alles hängt davon ab, wie man den Zustand unseres Planeten und die Lösungsmöglichkeiten einschätzt. Meiner Ansicht nach verstehen die meisten Menschen nicht die Natur und Größe der Problemsituation, einschließlich der meisten Grünen. Deshalb arbeiten sie an Zielen, mit denen die Probleme nicht gelöst werden können. Es ist von äußerster Wichtigkeit, dass Grüne und Transition-Bewegte die unten zusammengefassten Perspektiven überdenken.

Unsere Situation und wie wir da rauskommen

Seit Jahrzehnten haben einige von uns argumentiert, dass die alarmierenden globalen Probleme, die uns jetzt bedrängen und unsere Zivilisation zu vernichten drohen, so groß und schwerwiegend sind, dass sie nicht im Rahmen der konsum-kapitalistischen Gesellschaft gelöst werden können. Unser Lebensstil in den reichen Ländern ist in hohem Maße unnachhaltig und ungerecht. Es gibt keine Möglichkeit, dass alle Menschen auf der Erde jemals den Pro-Kopf-Verbrauch an Energie, Bodenschätzen, Holz, Wasser, Nahrung, Phosphor usw. erreichen, der jetzt in den reichen Ländern besteht. Diese Verbrauchsraten sind es, die jene zahlreichen alarmierenden Probleme schaffen, die jetzt unser Überleben bedrohen. Sie sind jetzt schon fünf- bis zehnmal so hoch wie die Raten, die notwendig wären, um den für 2050 erwarteten 9 Milliarden Menschen einen westlichen Lebensstil zu ermöglichen. Die meisten Menschen machen sich keine Vorstellung von dem Ausmaß, in dem wir von nachhaltigem Ressourcenverbrauch und Umweltbelastung abweichen.

Aber obwohl der Ressourcenverbrauch in den reichen Ländern schon extrem unnachhaltig ist, besteht das oberste Ziel der konsum-kapitalistischen Gesellschaft darin, ihn noch schnellstmöglich und grenzenlos zu erhöhen. Wenn alle erwarteten 9 Milliarden Menschen den heutigen australischen Lebensstandard hätten, müsste bei den aktuellen Wachstumsraten die globale Produktionsmenge von 2050 zwanzigmal so hoch sein wie heute! Eine solche Steigerung würde jegliche Hoffnung zunichte machen, zukünftige technologische Fortschritte könnten das Weiterbestehen der Wachstums- und Wohlstandsgesellschaft sicherstellen.

Außerdem gibt es das gewaltige Problem der globalen ökonomischen Ungerechtigkeit. Unser Lebensstil in den reichen Ländern wäre nicht möglich, wenn wir uns nicht weit mehr als unseren gerechten Anteil an den globalen Ressourcen nehmen würden, mittels einer extrem ungerechten Weltwirtschaft, wodurch wir die Mehrheit der Weltbevölkerung zum Mangel verurteilen.

Von dieser Analyse unserer Situation ausgehend ist es nicht möglich, die anstehenden Probleme zu lösen ohne den Wandel zu einer ganz anderen Form von Gesellschaft, die nicht gegründet ist auf Globalisierung, Marktgesetzen, Profitstreben, Zentralisierung, repräsentativer Demokratie, Wettbewerb oder individueller Habgier. Vor allem muss es eine Null-Wachstums-Ökonomie sein, mit einem viel niedrigeren BIP als jetzt; und das schwierigste ist: Es kann keine Überflussgesellschaft sein und sie kann nicht angetrieben sein vom Gewinnstreben.

Ich nenne diese Alternative den Einfacheren Weg. Seine Haupt-Merkmale müssen sein:

  • ein viel einfacherer Lebensstandard

  • ein hohes Maß an Selbstversorgung in den Haushalten, auf nationaler Ebene und besonders in Nachbarschaften und Kommunen, mit relativ wenig Reisen, Transport oder Handel. Es muss überwiegend kleine, lokale Ökonomien geben, in denen die meisten Gebrauchsgüter durch lokale Arbeit mit lokalen Ressourcen produziert werden.

  • hauptsächlich kooperative und partizipatorische lokale Systeme

  • ein anderes Wirtschaftssystem, nicht angetrieben durch Marktgesetze und Profit, in dem es viel weniger Arbeit, Produktion und Konsumption gibt als heute, und einen großen geldlosen Bereich, einschließlich vieler kostenloser Güter aus lokalen Allmenden (Commons). Es darf überhaupt kein ökonomisches Wachstum geben. Die Wirtschaft muss aus kleinen lokalen Einheiten bestehen, unter Kontrolle partizipatorischer Systeme, und mit dem Ziel, Bedürfnisse zu befriedigen statt Profite zu machen (obwohl ich denke, dass wir Märkte und viele private Firmen haben können).

  • am problematischsten: eine radikal andere Kultur, in der Wettbewerb und gewinnorientierter Individualismus ersetzt wird durch bedürfnislosen, selbstversorgenden Kollektivismus

Einige Elemente des Einfacheren Wegs sind: partizipatorische Demokratie mittels kommunaler Assambleas Nachbarschafts-Werkstätten viele Vorstadt-Straßen umgegraben und verwandelt in essbare Landschaften mit Obst- und Nussbäumen etc. - Möglichkeiten, dezentrale Arbeitsplätze mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu erreichen freiwillige öffentliche Arbeitsgemeinschaften viele produktive Allmenden in der Stadt (Obst, Holz, Bambus, Kräuter ) - nur an einem oder zwei Tagen in der Woche Arbeit zum Gelderwerb keine Arbeitslosigkeit Zusammenleben mit vielen Künstlern und Handwerkern starke und fürsorgliche Gemeinschaft Bürger-Assambleas treffen viele wichtige Entscheidungen zahlreiche Produkte durch Hobbies und Handwerk, kleine Farmen und Familienunternehmen.

Moderne Hochtechnologie und Massenproduktion können umfassend genutzt werden, wo sie angemessen sind, inklusive IT. Der Einfachere Weg wird viel mehr Ressourcen für Bereiche wie z.B. medizinische Forschung freisetzen als heute, weil der größte Teil der unnötigen Produktion auslaufen wird.

Weil wir hochgradig abhängig sein werden von unseren lokalen Ökosystemen und unserem sozialen Zusammenhalt, z.B. bei der Versorgung mit Nahrung und Wasser, und für effektive Arbeitskomitees und freiwillige Helfer, werden alle einen starken Anreiz haben, sich auf das zu konzentrieren, was das beste für die Stadt ist, anstatt auf das, was das beste für sie als konkurrierende Individuen ist. Kooperation und Gewissenhaftigkeit werden deshalb dahin tendieren, automatisch belohnt zu werden, während in der Konsumgesellschaft das individualistische Konkurrenzdenken gefördert und belohnt wird.

Wir werden dann eine neue Ökonomie, Ökonomie B , unterhalb der alten geschaffen haben. Die Ökonomie B wird die Menschen in unserem Stadtteil, unserer Stadt oder unserer Region mit den grundlegenden Güter und Dienstleistungen versorgen, die von der alten Ökonomie immer weniger bereitgestellt werden können. Auch wenn die alte Ökonomie kollabiert, werden wir immer noch in der Lage sein, mit unseren lokalen Ressourcen, Unternehmen, Strukturen und Assambleas für uns zu sorgen.

Vertreter des Einfacheren Weges glauben, dass seine zahlreichen Vorzüge und Möglichkeiten zu einer viel höheren Lebensqualität als in der Konsumgesellschaft führen.

Es muss betont werden, dass der Einfachere Weg nicht nur eine Möglichkeit ist. Wenn unsere globale Situation so ist wie oben beschrieben, dann muss eine nachhaltige und gerechte Gesellschaft in der kommenden Ära der Knappheit auf die eine oder andere Weise dem Einfacheren Weg entsprechen.

Reform oder radikaler Systemwechsel

Meiner Ansicht nach haben nur wenige Grüne und Transition-Bewegte das Ausmaß und das Wesen der Problemsituation, in der wir uns befinden, wirklich begriffen. Wie ich schon in meinem Transition-Buch ausgeführt habe: Diese Gesellschaft kann nicht repariert werden; die Probleme sind zu groß, die Ressourcen-Plünderung zu exzessiv, diese Probleme basieren unmittelbar auf fundamentalen Strukturen der konsum-kapitalistischen Gesellschaft (z.B. dem Wachstumszwang). Wenn man die oben dargestellten Zusammenhänge verstanden hat und ihnen zustimmt, wird man auch mit mir übereinstimmen, dass das Ziel nur heißen kann, eine Alternative zur konsum-kapitalistischen Gesellschaft zu finden.

Viele nette, höfliche und seriöse Grüne mögen dies nicht. Es klingt extrem, rücksichtslos, übertrieben und naiv und radikal. In der Tat, es ist radikal, aber wenn dir das nicht gefällt, denn geh zurück zur obigen Analyse und zeige, ob und wo sie fehlerhaft ist. Wie viele andere habe ich mich seit Jahrzehnten mit diesen Themen beschäftigt, wir halten die oben geschilderte Beschreibung unserer aktuellen Situation für überzeugend, und die daraus zwingend abzuleitende Schlussfolgerung lautet, dass wir eine vollkommen andere Gesellschaft brauchen, eine Gesellschaft, die eine gute Lebensqualität für alle Menschen ermöglicht, auf der Grundlage eines Bruchteils des heutigen Pro-Kopf-Ressourcenverbrauchs in den reichen Ländern.

Leider stellt dies nette seriöse Grüne vor die unangenehme Entscheidung Reform oder Revolution. Meiner Ansicht nach zeigt unsere Analyse ohne Zweifel, dass es keinerlei Hoffnung gibt, die großen globalen Probleme durch eine Reform der konsum-kapitalistischen Gesellschaft lösen zu können. Einige ihrer Komponenten sind natürlich erhaltenswert, aber andere grundlegende ökonomische, politische, soziale und kulturellen Komponenten müssen einfach abgeschafft und ersetzt werden.

Bedenkt noch einmal:

  • Nachhaltigkeit erfordert den Übergang zu sehr niedrigen Raten des Pro-Kopf-Ressourcenverbrauchs in einer Wirtschaft ohne Wachstum, und dies ist vollkommen unmöglich innerhalb unseres jetzigen Wirtschaftssystems.

  • Deshalb kann eine gute Gesellschaft keine Überflussgesellschaft sein, und sie kann nicht vom Gewinnstreben angetrieben werden. Dies widerspricht offen der Kultur unserer Konsumgesellschaft.

  • Eine Wirtschaft mit dem Schwerpunkt auf Bedürfnisbefriedigung, Rechten, Gerechtigkeit (vor allem hinsichtlich der Dritten Welt) und ökologischer Nachhaltigkeit kann nicht von Marktgesetzen gesteuert werden. Marktgesetze ignorieren Bedürfnisse, Rechte, Gerechtigkeit etc., weil sie nur knappe Güter unter denjenigen verteilen, die am meisten dafür bezahlen können. Zumindest muss der Markt streng reguliert und begrenzt sein.

  • Die Bedingungen der ernsten Knappheit, die uns bevorsteht, lassen uns keine andere Wahl als den Wandel zu kleinen, hochgradig selbstversorgenden lokalen Ökonomien, die partizipatorisch strukturiert sind, was im Widerspruch steht zu den zentralisierten und globalisierten politischen und ökonomischen Paradigmen der Gegenwart.

  • Je mehr der Markt allein regeln darf, desto mehr werden sozialer Zusammenhalt, Gemeinschaft, Kollektivismus und Solidarität ausgegrenzt.

  • Die Grundwerte, die eine gute Gesellschaft antreiben, können nicht individualistisches Gewinnstreben und Konkurrenz sein.

Was folgt daraus? Die Ziele klarstellen!

Wenn die Aufgabe so groß ist, müssen wir uns fragen, was wir tun können, um so einen gewaltigen und radikalen Wandel erreichen zu können? Die Antwort geht weit über die Ebene-1-Maßnahmen hinaus, die jetzt von den Transition-Leuten vorangetrieben werden, wie die Anlage von Gemeinschaftsgärten, Nahrungsmittel-Kooperativen, Recycling-Center, Bauernmärkte, Community Supported Agriculture, Permakultur-Gruppen, Tauschbörsen, Heimwerkerkurse, Allmenden, Freiwilligenarbeit etc. - Ja, all dies gehört zu den Strukturen, die wir in einer neuen nachhaltigen und gerechten Gesellschaft haben werden, und deshalb ist es verständlich, wenn viele Menschen in der Ökodorf-, Transition-Town- und Grünen-Bewegung annehmen, wir müssten nur daran arbeiten, immer mehr solcher Dinge aufzubauen, dann würden wir gleichzeitig die neue Gesellschaft entwickeln. Ich denke, dies ist ein schwerer Fehler.

Erstens lassen sich all diese Dinge leicht mit der konsum-kapitalistischen Gesellschaft vereinbaren, ohne ihren Bestand wirklich zu bedrohen. Sie erscheinen dann als Hobbies und Lebensstil-Komponenten einiger weniger Menschen. Außer dieser Minderheit, die sich für Kompostierung oder Bio-Lebensmittel oder Permakultur interessiert, gehen sie niemanden etwas an. Die Mehrheit der Menschen wird nicht zu ihnen kommen, solange sie nicht verstehen warum, solange sie nicht die oben zusammengefasste Weltsicht akzeptieren und deshalb wissen, dass wir diese Dinge brauchen, wenn wir den Planeten retten wollen. Einfach nur mehr Gemeinschaftsgärten und Recycling-Center aufzubauen bringt wenig bis gar nichts für dieses Verständnis.

Zweitens gehören die entscheidenden Veränderungen, die für einen Wandel zur Nachhaltigkeit nötig sind, nicht zu den oben in der Ebene-1-Liste aufgezählten, auf die sich die Transition-Bewegten konzentrieren. Die entscheidenden Veränderungen sind so etwas wie: den Wachstumszwang überwinden, den Märkten die Macht über unser Schicksal nehmen und eine lokale partizipatorische Demokratie entwickeln Ebene-2-Veränderungen. Neue Permakultur-Gruppen und Bauernmärkte sind wahrscheinlich kein Beitrag, um diese radikalen Veränderungen der Grundlagen unserer Gesellschaft voranzutreiben.

Wenn wir uns auf die Ebene-1-Ziele beschränken und damit erfolgreich sind, werden wir am Ende jede Menge Allmenden, Permakultur-Gärten, Bauernmärkte usw. haben, aber immer noch in derselben alten konsum-kapitalistischen Gesellschaft leben, in der sich die meisten Menschen nicht für Permakultur interessieren und begeisterte Konsumenten bleiben. An den Ebene-1-Zielen zu arbeiten vermittelt den Menschen nicht die Erkenntnis, dass wir z.B. vom Wachstum loskommen, also die ganz anders gearteteten Ebene-2-Ziele anstreben müssen.

Dies sagt noch nichts darüber, wie wir die Ebene-2-Ziele auf die Tagesordnung bekommen können. Dies auszuarbeiten ist die Hauptaufgabe, vor der wir jetzt stehen. Vielleicht sollten wir die Ebene-2-Ideen nicht zu früh einführen, vielleicht sollten wir einfach die Gärten gut bestellen und dann erst über einen eventuellen Strukturwandel reden? Einige Transition-Bewegte haben mich kritisiert, ich würde zu viel in zu kurzer Zeit erwarten, würde erwarten, dass die Menschen dem Aufruf zur Revolution folgen, würde von hart arbeitenden und erschöpften Transition-Aktivisten erwarten, unmögliche Ziele zu verfolgen. Mir geht es um die letztendlichen Ziele, nicht um die Frage, wie oder wann wir sie erreichen können. All dies wird Zeit brauchen, um durch Versuch und Irrtum voranzukommen. Mir kommt es darauf an: Wenn wir die Ebene-2-Ziele nicht als die entscheidenden verstehen, werden wir nur unsere Zeit verschwenden denn egal wie schön unsere Gärten sein werden, sie leisten keinen wesentlichen Beitrag für eine bessere Welt, solange wir nicht auch die Ebene-2-Ziele anstreben.

Deshalb - macht einfach was, irgendwas!

Es ist vollkommen verständlich und erwartungsgemäß, wenn die gegenwärtige Transition-Town-Bewegung nicht generell motiviert ist von dem klaren und ausdrücklichen Ziel, die Kernstrukturen der konsum-kapitalistischen Gesellschaft umzuwandeln. Sie ist überwiegend auf Reformen innerhalb dieser Gesellschaft aus. Ihre Grundeinstellung besagt, dass es eigentlich völlig reicht, mehr Gemeinschaftsgärten, Recycling-Center, Tauschringe, Radwege, Samentauschbörsen, Nahrungsmittel-Kooperativen usw. zu schaffen. (Einige Menschen innerhalb der Bewegung sagen oder denken , sie würden an einem Wandel der konsum-kapitalistischen Gesellschaft arbeiten, aber was sie tatsächlich machen, trägt dazu nichts bei und führt höchstens zu Veränderungen innerhalb dieser Gesellschaft.)

Daher besagt diese Grundeinstellung, dass schon alles in Ordnung ist, solange man irgendwas Grünes macht. Geh einfach los und gründe einen Gemeinschaftsgarten, pflanz ein paar Nussbäume, und früher oder später wird sich alles zusammenfügen zu einer neuen, lebenswerten Gesellschaft. Oder wie Steffan sagte: ... geh einfach los und mach was, irgendwas In der ganzen Welt gibt es Gruppen von Menschen mit Universitätsabschlüssen, mit umfassender, jahrzehntelanger Berufserfahrung, mit verschiedensten fortschrittlichen Fähigkeiten und technologischem Wissen weit jenseits der Vorstellungskraft unserer Urgroßeltern sie treffen sich, blicken ins Angesicht der Apokalypse und entscheiden sich, Tauschbörsen für Pflanzensamen oder Kinderkleidung zu gründen. ( www.worldchanging.org )

Wie dem auch sei: Wenn unser Ziel darin besteht, die Art von Gesellschaft aufzubauen, die wir meiner Ansicht nach benötigen, um die anstehenden Probleme zu lösen, dann können wir nicht ernsthaft glauben, ein Aufruf, tausend Blumen blühen zu lassen, sei dazu ausreichend und angemessen. Wir müssen sehr gründlich darüber nachdenken, welche Projekte im Augenblick zielführend sein könnten. Ich bin nicht sicher, was die Antwort ist (obwohl ich weiter unten eine vorschlage, die ich in dem Transition-Buch ausführlich dargestellt habe ), aber der Versuch, die Antwort zu finden, ist von größter Wichtigkeit. Was der Transition-Town-Bewegung fehlt und was sie am nötigsten braucht ist eine Art von allgemeiner praktischer Strategie ein Leitfaden in Hinsicht darauf, was hier und jetzt konkret zu tun ist, auf der Grundlage von Überlegungen, warum dies wahrscheinlich das beste sein wird, worin man seine Energie investiert. (s. weiter unten)

Die Unzulänglichkeit der Resilienz

Aus der Perspektive, die ich skizziert habe, erscheint das Ziel, unsere Städte resilient (krisensicher) zu machen, alles andere als ausreichend. Das könnte auch wenig mehr bedeuten, als einen sicheren Hafen in einer Welt der Öl-Knappheit zu errichten einen Hafen inmitten einer Gesellschaft, die weiterhin besessen ist von Wachstum, Märkten, der Ausbeutung der Dritten Welt, und Mobiltelefonen mit Tantalum aus dem Kongo.

Wenn du protestierst und sagst, dass du nicht nur einen Hafen errichtest, sondern an der Art von Gesellschaft arbeitest, die die Weltprobleme entschärfen wird, dann ist wiederum mein erstes Argument, dass du dies nicht erreichen wirst, solange deine Vision und deine Ziele nicht weit über Komposthaufen und Recycling-Gruppen hinausgehen, und mein zweites, dass du in der Lage sein musst, zu erklären, wie das was du machst einen Beitrag zum radikalen Systemwandel darstellt.

Das Problem des Überflusses

Wenn es einen einzelnen Faktor gibt, der für den fatalen Zustand unseres Planeten verantwortlich ist, dann ist es die für selbstverständlich gehaltene, nie in Zweifel gezogene Obsession eines Lebensstandards im Überfluss. Die Pro-Kopf-Raten der reichen Welt für Produktion und Konsumption sind vermutlich zehnmal höher, als es bei einer gerechten Verteilung der Ressourcen möglich wäre. Das erste Prinzip einer nachhaltigen und gerechten Gesellschaft muss die Bereitschaft zu einem Leben mit sehr geringem Ressourcenverbrauch sein. Dies bedeutet nicht Not und Entbehrung, sondern Zufriedenheit mit dem, was für eine gute Lebensqualität ausreicht.

Das größte Problem, das dem Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft im Weg steht, ist die Tatsache, dass fast jeder davon besessen ist, die höchstmöglichen Lebensstandards haben zu müssen und sie auch noch grenzenlos zu steigern. Bis diese Weltsicht überwunden wird, können wir möglicherweise keinerlei Fortschritte bei den globalen Problemen erreichen, die dadurch direkt verursacht werden. Die Aufgabe ist von astronomischer Schwierigkeit, vielleicht unmöglich. Regierungen, Ökonomen, Bildungseinrichtungen, die Medien und die Öffentlichkeit denken überhaupt nicht an eine Abkehr von Wohlstand, Privateigentum und dem Streben danach, so reich wie möglich zu werden.

Dieses Thema erscheint nicht auf der Agenda der Transition-Town-Bewegung. Das Ziel scheint zu sein, die Stadt sicher vor den kommenden Stürmen zu machen, aber weiterhin den Lebensstil der Überflussgesellschaft zu pflegen, auch wenn dieser Lebensstil nicht fortgesetzt werden kann ohne eine unnachhaltige und ungerechte globale Ökonomie. Deshalb: Resilienz ist nicht genug.

Das Fehlen eines Leitfadens

Deshalb vertrete ich die Ansicht, dass das Hauptdefizit in den Texten der gegenwärtigen Transition-Town-Bewegung der Mangel an Informationen darüber, was man tun soll, ist. Die Website, das Handbuch und besonders der 12-Schritte-Text sind wertvoll, aber es dreht sich darin vorwiegend um Organisationsfragen, und es ist bemerkenswert schwierig, klare Angaben zu den konkreten Zielen finden, zu den Strukturen und Projekten, die wir in unserer Stadt aufbauen sollten, um Wandel oder Resilienz zu erreichen. Wir müssen unbedingt wissen, was wir in Angriff nehmen sollten, was wir vermeiden sollten, und was zuerst kommen sollte. Besonders wichtig ist das Verständnis für die Kausalzusammenhänge, zu verstehen, warum ein bestimmtes Projekt im Endeffekt zu mehr Resilienz führt. Aber leider können Menschen, die sich der Transition-Town-Bewegung anschließen und mit viel Begeisterung etwas aufbauen wollen, in der aktuellen Transition-Literatur fast keine Anleitung finden, was sie konkret tun können, ganz zu schweigen von einem Aktionsplan mit Handlungsschritten und Ratschlägen und Erklärungen, welche Projekte wünschenswerte Auswirkungen haben.

Die Ratschläge, die man in der Transition-Literatur findet, beziehen sich fast ausschließlich darauf, wie man die Bewegung aufbaut (z.B. Bewusstsein schaffen, Themengruppen bilden, Aufbau eines guten Drahtes zur örtlichen Verwaltung), und nicht auf die Frage, welche konkreten Projekte man entwickeln kann, um die Stadt offensichtlich resilienter zu machen. Einige Möglichkeiten werden erwähnt, z.B. CSA-Projekte (community supported agriculture), aber wir erfahren kaum mehr als dass wir Themengruppen gründen sollen, um zu sehen, was in Bereichen wie Energie, Ernährung, Bildung und Gesundheit getan werden könnte.

Dieser Mangel wird besonders deutlich im Kinsale Energiewende-Aktionsplan, in dem praktisch nur die Ideen aus dem 12-Schritte-Text wiederholt werden, und der keinerlei Informationen oder Projekte behandelt, die mit Energietechnik oder -strategien zu tun haben. Er listet einige Möglichkeiten auf, z.B. Wärmedämmung fördern, lokale Energieerzeugung, Verkehr reduzieren, aber es gibt keine Ratschläge, was konkret getan werden kann oder muss, um diese Ziele zu erreichen. Wir brauchen viel mehr als das; wir müssen wissen, wie und warum ein einzelnes Projekt die Stadt resilienter machen wird, und wir müssen wissen, mit welchen Projekten wir anfangen sollen, was für Schwierigkeiten und Kosten es geben könnte usw. Und wir müssen wissen, welche Projekte wir vermeiden sollten, weil sie jetzt noch zu schwierig sind oder keine hohe Priorität haben etc. Einfach gesagt zu bekommen erstellt einen Energiewende-Aktionsplan (Schritt 12) ist keine große Hilfe, wenn wir nicht wissen, was so ein Plan beinhalten muss und was einen guten Plan ausmacht, mit dem sich etwas erreichen.lässt.

Ich mache mir Sorgen, dass die vielen Menschen, die jetzt in die Transition-Town-Gruppen strömen, rund um die Welt alle möglichen guten Projekte starten werden, von denen sich dann am Ende herausstellen wird, dass sie keinen wesentlichen Beitrag zur Lösung unserer dringenden Probleme geleistet haben. Mindestens eine Gruppe hat sich schon aufgelöst aus Unsicherheit darüber, was sie machen soll. Wenn die Menschen enttäuscht werden, könnte die Transition-Town-Bewegung einen herben Rückschlag erleiden. Noch besorgniserregender ist die Möglichkeit, dass wir unsere letzte Chance verspielen könnten. So wie ich die Lage einschätze, ist diese Bewegung unsere einzige Hoffnung, die globalen Probleme zu lösen, und deshalb ist es extrem wichtig, dass sie auch als eine Bewegung gesehen wird, die wichtige Ziele erreicht. Wenn sie im Sande verläuft, werden wir immense Schwierigkeiten haben, noch einmal so etwas auf die Beine zu stellen.

Ich denke, die Erklärung hierfür liegt zum Teil darin, dass die Autoren der entsprechenden Dokumente und die Anführer der Bewegung es ängstlich vermeiden wollen, anderen ihre persönlichen Ansichten aufzudrängen. Sie scheinen ihre Rolle darin zu sehen, die Bewegung zu unterstützen, Informationen zu vermitteln, Kommunikation zwischen den Menschen zu ermöglichen, zu publizieren und das Anwachsen der Bewegung zu ermutigen. Stil und Ton der Dokumente sind bewundernswert höflich und es ist sehr unwahrscheinlich, dass dadurch die Empfindlichkeiten oder Ideologien von irgendjemandem verletzt werden könnten. Dies ist ein bestechendes Merkmal der Vorträge und Publikationen.

Ein anderer Teil der Erklärung ist die Tatsache, dass niemand zu diesem frühen Zeitpunkt eine verlässliche Anleitung geben kann. Aber das bedeutet, dass wir dringend intensive Diskussionen darüber benötigen, was zu tun ist. Einige Menschen bringen Erfahrungen aus früheren sozialen Bewegungen mit, und manche Transition-Town-Gruppen haben auch schon Erfahrungen gesammelt, was gemacht werden kann, was am besten funktioniert, was vermieden werden muss usw. Wir brauchen dringend Mechanismen oder Foren, um solche Ideen und Erfahrungen zu teilen, zu verarbeiten und für andere nutzbar zu machen. Dies sind die Themen, auf die ein wirklich nützliches TT-Handbuch sich konzentrieren würde.

Jedenfalls denke ich auch, auch dieser Mangel an Anleitung die Weltsicht der Anführer der Transition-Town-Bewegung widerspiegelt. Ich weiß, dass einige von ihnen persönlich an die Notwendigkeit eines radikalen Systemwandels glauben, wie ich ihn hier geschildert habe, aber sie machen trotzdem weiter, als sei es angemessen und ausreichend, den höchst reformistischen Charakter der Bewegung zu unterstützen, so als teilten sie den Glauben, wenn die Leute mal hier eine Samentauschbörse und da ein Recycling-Center starten, werde das irgendwie und irgendwann zur Revolution führen. Ich habe erklärt, warum ich das für einen schweren Fehler halte.

Dies bedeutet nicht, dass die Wortführer die Bewegung beeinflussen sollen, um ihr eine Ideologie aufzudrücken. Mich hat man beschuldigt, ich würde versuchen, der Bewegung meine Agenda aufzuzwingen, obwohl die Mehrheit diesen Weg nicht gehen wolle. Worum es mir geht ist, dass wir Diskussionen über unsere Ziele und Strategien fördern müssen, und natürlich hoffe ich, dass die Menschen die Ansichten, die ich hier ausgeführt habe, überzeugend finden werden.

Was sollen denn die Ziele sein? Was sollen wir tun? - Ökonomie B aufbauen!

Wenn die oben skizzierte globale Vision gültig ist, dann müssen wir einfachen Leute in unseren Städten und Gemeinden unsere eigene lokale Ökonomie B aufbauen, sie kontrollieren und dem Markt eine geringere Rolle zuweisen, unsere lokalen Bedürfnisse ermitteln und herausfinden, wie sie gedeckt werden können, Arbeitslosigkeit überwinden, überlegen, wie die städtischen Importe verringert werden können usw. und Methoden ausprobieren, mit denen wir gemeinschaftlich unsere Stadt selbstverwalten können, zum Wohle aller. Mit anderen Worten, wir müssen gemeinsam in unserer Stadt Alternativen zum Konsum-Kapitalismus entwickeln. Dies erfordert, über Ziele nachzudenken, die auf einer ganz anderen Ebene angesiedelt sind, als einfach nur ein paar grüne Verbesserungen in der gegenwärtigen Gesellschaft anzustoßen. Wir müssen uns zusammenfinden, um unsere eigenen kollektiven ökonomischen, politischen und infrastrukturellen Systeme zu organisieren. Die Stadt muss sich selbst fragen: Was bekommen wir zustande, um unsere Probleme zu lösen, welche Strukturen und Institutionen brauchen wir, um sicherzustellen, dass alle versorgt werden? Diese Art zu denken ist selten in den gegenwärtigen grünen und Transition-Bewegungen, die sich typischerweise nur höflich auf Innovationen innerhalb der alten/bestehenden Ökonomie fokussieren.

Mein Transition-Buch versucht, eine ausführliche Antwort auf diese Fragen zu geben. Das Folgende ist eine Zusammenfassung der zentralen Schlussfolgerungen. Auch sie werden abgeleitet aus einer Analyse der globalen Situation, die darauf hinausläuft, dass die Probleme nicht gelöst werden können ohne einen gewaltigen und radikalen Strukturwandel. Wer diese Sicht nicht teilt, wird vermutlich glauben, dass wir nicht so weit gehen müssen, und dass einige Reformen innerhalb der konsum-kapitalistischen Gesellschaft ausreichen.

Das oberste Ziel sollte sein, eine neue lokale Ökonomie aufzubauen und zu betreiben

Meiner Ansicht nach sollte das zentrale Thema der Bewegung nicht Energie und die zukünftige Knappheit sein. Ja, diese Fragen stellen zwar den Ausgangspunkt unserer Probleme dar, aber die Lösung dreht sich in erster Linie nicht um Energie, sondern um den Aufbau von kommunaler Selbstversorgung. Die wichtigste Aufgabe besteht darin, eine radikal neue Ökonomie in und um unserer Stadt zu entwickeln, und sie so zu betreiben, dass sie unseren Bedarf deckt .

Es ist nicht das Öl, das unsere größte Unsicherheit verursacht, sondern die globale Wirtschaft. Diese Wirtschaft braucht unsere Stadt nicht. Sie wird unsere Jobs dorthin verlagern, wo die Profite am größten sind. Sie kann über Nacht in eine Rezession kippen und uns zusammen mit Milliarden anderen in Arbeitslosigkeit und Armut stürzen. Die Vorteile, die sie uns bietet, sind nur die Krümel, die bei den großen Geschäften abfallen, mit denen die Profite der Konzerne maximiert werden. Sie plündert die Dritte Welt aus, damit unsere Supermarkt-Regale voll sind. Sie hat viele in unserer Stadt zur Untätigkeit verurteilt, zu jener Art von Arbeitslosigkeit, von Zeit- und Ressourcenverschwendung, die geeignet sein könnte, unseren Bedarf zu decken. Sie wird sich nicht um uns kümmern in den kommenden Zeiten der Knappheit. Wir werden diesem Schicksal nur entgehen können, wenn wir eine radikal neue Ökonomie in unserer Region aufbauen und sie kooperativ betreiben, zur Versorgung der Menschen, die hier leben.

All dies steht im direkten Gegensatz zur konventionellen Wirtschaft. Wie müssen eine lokale Ökonomie aufbauen, keine nationale oder globalisierte Ökonomie, eine Ökonomie um den Bedarf zu decken , nicht um Profite zu maximieren, eine Ökonomie unter partizipatorischer sozialer Kontrolle und nicht gesteuert von der Macht der Konzerne, und gesteuert durch rationale Planung anstatt durch unsichtbare Kräfte des Marktes. (So wie ich es sehe, wird es auch weiterhin private kleine Firmen geben, und eine Rolle für Marktkräfte, und das letzte was wir wollen ist, das alles vom Staat gelenkt wird.) Dies ist die Antithese zu Kapitalismus, Märkten, Profitstreben und Konzernmacht.. Nichts könnte revolutionärer sein. Wenn wir uns nicht in den Aufbau einer solchen Ökonomie vertiefen, werden wir vielleicht in den kommenden Zeiten der Knappheit nicht überleben. Die Transition-Town-Bewegung wird nichts von großer Bedeutung erreichen, wenn sie es nicht schafft, solche Ökonomien zu bilden. Entweder wird unsere Stadt Selbstkontrolle über unsere Verwaltung erlangen und die lokalen Produktionskapazitäten für unsere Versorgung organisieren, oder sie wird abhängig bleiben von der Mainstream-Ökonomie.

Mit anderen Worten, unser Ziel besteht darin, Ökonomie B aufzubauen, eine neue lokale Ökonomie, die es den Menschen in der Stadt ermöglicht, ihre Versorgung zu sichern, durch ihre Arbeit, ihre Fähigkeiten und die lokalen Ressourcen alles unter ihrer eigenen Kontrolle. Die alte Ökonomie A kann zusammenbrechen, und wir werden immer noch in der Lage sein, uns selbst zu versorgen. Diese Art von Vision und Ziel sind nicht evident in der TT-Literatur, die ich gelesen habe. Es gibt kein Konzept, die städtische Ökonomie mit partizipatorischen Mitteln selbst zu betreiben, zum Wohle der Bürger.

Nehmen wir nur mal die Arbeitslosigkeit. Es ist empörend, dass Menschen in das Elend der Arbeitslosigkeit gestoßen werden können, weil Arbeit wie eine Ware behandelt wird, die man liegen lassen kann wie einen Haufen Ziegel, wenn niemand sie braucht. Arbeitslosigkeit gibt es nur in barbarischen Gesellschaften. Eine verantwortungsbewusste Gesellschaft kümmert sich um ihre Mitglieder. Arbeitslosigkeit kann sehr einfach überwunden werden, die Gesellschaft muss dies nur wollen.

Warum nur hat unsere Stadt noch keine Kooperativen eingerichtet, die es arbeitslosen Menschen ermöglicht, sich weiterzuentwickeln und viele Dinge ihres eigenen Bedarfs selbst herzustellen? Warten wir nicht, bis der Stadtrat so etwas beschließt, fangen wir einfach selbst damit an! Dies wäre eines der konkreten Ziele, das ich meiner lokalen Transition-Town-Bewegung nahelegen würde vor allem, weil es sich um einen entscheidenden frühen Schritt zur Schaffung einer eigenen lokalen Ökonomie handelt (s. unten).

Wir brauchen Koordination, Prioritätensetzung und Planung durch eine Stadtentwicklungs-Kooperative

Auf die eine oder andere Weise müssen wir Mechanismen entwickeln, die uns eine umfassende und ganzheitliche Planung ermöglichen. Es wäre nicht ideal, wenn wir die Wichtigkeit von Resilienz und kommunaler Selbstversorgung proklamieren, und dann als Individuen losziehen, um hier mal eine Bäckerei zu eröffnen und dort mal einen Garten anzulegen. Es sollte eine kontinuierliche Diskussion darüber geben, was die Stadt benötigt, um ihre Ziele zu erreichen, was zuerst getan werden sollte, was praktikabel ist, wie wir vorgehen könnten, um die ersten und die wichtigsten Projekte durchzuführen, wie sollen unsere begrenzten Ressourcen am besten eingesetzt werden (d.h. welche Prioritäten sollen sich die freiwilligen Helfer setzen, was sollen unsere Banken finanzieren )? Natürlich müssen individuelle Initiativen ermutigt werden, aber viel wichtiger sind wahrscheinlich große Projekte, die einen Effekt auf die ganze Stadt haben. Wir brauchen zwar keinen riesigen, detaillierten Plan, auch keinen absolut zuverlässigen, aber wir sollten unsere Ziele, Prioritäten und Wechselwirkungen skizzieren und mit der Zeit verbessern.

Dies bedeutet, dass wir schon zu einem frühen Zeitpunkt eine Art von Stadtentwicklungs-Kooperative (SEK) gründen sollten, ein Prozess, bei dem man sich öfter trifft, um über die kommunale Planung und unsere Fortschritte zu diskutieren, um eine koordinierte und einheitliche Methode zu entwickeln, die bei der Entscheidung über Ziele und Prioritäten hilft und besonders in Hinsicht auf die Arbeiten, die zu Beginn durchgeführt werden müssen. Natürlich wäre dies keine komplizierte, verpflichtende Planung, und niemand würde davon abgehalten, an Projekten zu arbeiten, die nicht von der SEK bestätigt wurden.

Das folgende ist ein Hinweis auf die Art von Projekten, die von einer SEK gestartet werden könnten (auch wenn manche davon viel Zeit benötigen):

Den ungedeckten Bedarf der Stadt ermitteln, ebenso die ungenutzten Produktionskapazitäten, und beides zusammenbringen. Viele einfache Kooperativen entwerfen, um all die Arbeitslosen, Obdachlosen, Rentner und andere interessierte Menschen in die Gemeinschaftsgärten usw. zu holen, wo sie beginnen können, viele Dinge ihres täglichen Bedarfs selbst zu produzieren. Können wir Kooperativen gründen, um eine Bäckerei zu betreiben, einen Fahrradladen, einen Service zur Haushaltshilfe, zur Wärmedämmung, Kleidung selbst machen und reparieren Besonders wichtig sind die Kooperativen zur Organisation von Freizeitaktivitäten, Konzerte, Picknicks, Parties, Feste . Oder einen Markt-Tag organisieren

Einer der schlimmsten Widersprüche in der gegenwärtigen Ökonomie besteht darin, dass sie viele Menschen zu Arbeitslosigkeit, Langeweile oder Obdachlosigkeit verurteilt, zum Rentnerdasein, zu psychischer Erkrankung und Depression, und zu mehr als vier Stunden Fernsehkonsum pro Tag (in den USA). Dies ist eine Verschwendung riesiger Produktionskapazitäten. Die SEK kann sich diesen Ressourcen widmen, sie nutzbar machen und die Menschen dazu bringen, mit der Selbstversorgung zu beginnen. Damit haben wir den ersten Schritt zur Ökonomie B gemacht. Wir notieren einfach nur die Beiträge, die von den einzelnen Menschen geleistet werden, und dementsprechend bekommen sie einen Anteil an den Produkten. (Damit haben wir den Anstoß zu unserer eigenen neuen Währung gegeben, s. unten)

Diese Mechanismen bieten uns die Möglichkeit, am Ende die Arbeitslosigkeit zu überwinden und sicherzustellen, dass alle Menschen eine Arbeit und ein Einkommen haben können, wenn sie das wollen (wenn auch nicht notwendigerweise in normalen, bezahlten Jobs). Es ist absurd und ärgerlich, dass Regierungen (und Leute in unserer Nachbarschaft) es tolerieren, wenn Menschen an Depressionen und Langeweile leiden, obwohl wir so einfach die Kooperativen aufbauen könnten, durch die es ihnen möglich wäre, sich selbst mit den Dingen ihres täglichen Bedarfs zu versorgen und gleichzeitig Sinnhaftigkeit und Solidarität zu erleben.

Wir helfen bestehenden kleinen Unternehmen, sich auf den Bedarf der Stadt umzustellen, wir bauen kleine Firmen, Bauernhöfe und Märkte auf. Wir gründen eine städtische Bank, um diese Projekte zu finanzieren und um sicherzustellen, das niemand Bankrott geht und jeder seinen Lebensunterhalt hat.

Wir organisieren Gründerzentren, freiwillige Beratergremien für Gärten, Kleingewerbe, Künste usw., damit wir neue Projekte gut starten und fortlaufend unterstützen können.

Wir organisieren die Arbeit der freiwilligen Helfer , die die Gemeinschaftsgärten und andere Almenden bepflanzen und pflegen und die Komitees, die Konzerte organisieren und sich um alte Menschen kümmern

Wir recherchieren, was die Stadt importiert, und die Möglichkeiten für lokale Firmen oder neue Kooperativen, diesen Bedarf durch lokale Produkte zu decken.

Wir entscheiden, welche Dinge ausdrücklich nicht von Marktgesetzen bestimmt werden sollen z.B. Arbeitslosigkeit, welche Unternehmen wir haben wollen, ob Fast-Food-Ketten mit Auflagen versehen werden sollen. Wir werden nicht zulassen, dass die Marktgesetze irgendjemandem seinen Lebensunterhalt nehmen; wenn wir zu viele Bäckereien haben, werden wir ausarbeiten, wie wir ihre Ressourcen umschichten können. Die Stadt kommt zusammen, um über ihre Bedürfnisse zu entscheiden, und um diese Dinge unabhängig von Marktgesetzen und Profitmotiven zu regeln. Dies bedeutet nicht, dass wir alles kontrollieren wollen wir kontrollieren nur das Grundlegende, und darüber hinaus sollte genügend Freiraum für private Geschäfte bleiben.

Wir betonen die Wichtigkeit, den Konsum zu reduzieren, einfacher zu leben, selbst zu machen, zu pflanzen, zu reparieren . Je weniger wir in der Stadt konsumieren, desto weniger müssen wir produzieren oder importieren. Wie oben schon betont, kann die Welt keinesfalls weiterhin auf dem Niveau der reichen Länder konsumieren. Die SEK sollte nicht nur erklären, wie bedeutsam die Reduzierung des Konsums ist, sondern gleichzeitig Alternativen anbieten (z.B. Konzerte, Feste, Handwerk ). Sie kann auch Rezepte für billige, aber gesunde Mahlzeiten zusammenstellen, Unterricht in Handwerk und Gartenarbeit organisieren usw. Die Hauswirtschaft sollte das Zentrum unseres Lebens und die Hauptquelle unserer Zufriedenheit sein, wichtiger als berufliche Karriere.

Wir entwickeln Verfahrensweisen, um die besten Entscheidungen für die Stadt treffen zu können, durch Volksbefragungen, Konsens-Prozesse, Stadtversammlungen

Bei all diesen Aktivitäten behalten wir im Hinterkopf, dass unser Hauptanliegen darin besteht, das Bewusstsein für das Wesen, die Funktionsweisen und die Problematik der konsum-kapitalistischen Gesellschaft sowie die Existenz von Alternativen zu wecken. Das eigentliche Ziel ist nicht, mehr Gärten anzulegen, sondern den Menschen in der Stadt bei der Erkenntnis zu helfen, dass wir eine Ökonomie B aufbauen müssen, um den Planeten zu retten.

Zusammenfassung

Die Transition-Town-Bewegung ist charakterisiert durch ein bemerkenswertes Maß an Enthusiasmus und Energie. Die Ursache scheint in einer lange aufgestauten Enttäuschung über die konsum-kapitalistische Gesellschaft und in der Hoffnung auf etwas besseres zu liegen. Höchstwahrscheinlich wird der einzige Ausweg aus unserer alarmierenden globalen Zwangslage eine Transition-Town-Bewegung in der einen oder anderen Form sein. Zu unserem großen Glück ist auch eine entstanden. Aber ich mache mir Sorgen, dass sie leicht Gefahr laufen könnte, nicht besonders viel zu erreichen. Meiner Ansicht nach wird sie scheitern, wenn sich herausstellen sollte, dass sie nur ein reformistisches Projekt ist, denn Reformen können die Probleme nicht lösen. Es ist sehr wichtig, dass die Menschen, die sich für die Bewegung engagieren, gründlich über die globale Situation und die Lösungsmöglichkeiten nachdenken. Ich habe hier eine Sichtweise auf diese Fragen skizziert, die zeigt, warum die Bewegung sich dahin orientieren sollte, eine ganz neue Art von Gesellschaft aufzubauen, was auch bestimmte Sofortstrategien einschließt, auf die wir den Schwerpunkt legen sollten.

Anhang: Die Einführung einer lokalen Währung

Obwohl die Einführung unserer eigenen lokalen Währung sehr wichtig ist, besteht große Konfusion über dieses Thema, und manche vieldiskutierten Modelle würden nicht die erwünschten Effekte bringen. Es gibt eine Tendenz, zu glauben, die Einführung einer lokalen Währung allein würde schon Wunder bewirken, ohne darüber nachzudenken, wie dies funktionieren soll. Aber die erhofften Wirkungen werden nur dann eintreten, wenn das neue Geldsystem sorgfältig darauf hin entwickelt wurde. Ich habe große Bedenken hinsichtlich der Währungs-Modelle, die von der Transition-Town-Bewegung übernommen wurden, und ich denke nicht, dass die mir bekannten Initiativen einen wesentlichen Beitrag zur städtischen Resilienz herbeiführen können. Es ist nicht erkennbar, dass sie auf einem vernünftigen Grundprinzip basieren würden, aus dem man die angestrebten Effekte ablesen könnte.

Es ist sehr wichtig, dass wir präzise den Haupteffekt voraussehen können, den die von uns gewählte Währungsform haben wird; wir müssen in der Lage sein, zu erklären, warum wir sie einführen, und welche positiven Effekte wir damit erreichen wollen. So wie ich es sehe, besteht der Hauptgrund für die Einführung einer neuen Währung darin, ungenutzte Produktivkräfte der Stadt zu aktivieren, d.h. die Produktion zu ermöglichen/steigern, um den Bedarf zu decken. (Ein anderer Grund ist, Zinsen zu vermeiden, die bei normalen Geldkrediten erhoben werden aber dies funktioniert erst, wenn man für das neue Geld in der Stadt etwas bekommt; man kann damit z.B. keinen importierten Zement bezahlen.)

Im folgenden stelle ich die Strategie dar, die ich für die sinnvollste halte. Man bedenke, was in dem obigen Szenario passiert, wenn unsere SEK einen Gemeinschaftsgarten anlegt und die Menschen einlädt, zu kommen und darin zu arbeiten. Wenn die Zeit-Beiträge notiert werden, mit der Absicht, die Ernte später proportional zu diesen Zeit-Beiträgen zu teilen, dann funktionieren diese Papierzettel wie ein Schuldschein oder ein Wechsel (obwohl sie das nicht sind). Sie können benutzt werden, um Gartenprodukte nach der Ernte zu kaufen. Sie sind eine Form von Geld, die alle in die Lage versetzt, genau zu verfolgen, wieviel Arbeit, Produktion und Unterstützung sie geleistet haben und wie groß ihr Anspruch auf das ist, was produziert wurde. Der allerwichtigste Faktor bei der Ausgestaltung dieser Geldform besteht darin, dass sie die bislang untätigen Menschen dazu bringt, für ihren eigenen Bedarf zu produzieren. Offensichtlich war die Einführung des neuen Geldes nicht das wichtigste Element in diesem Prozess, sondern der Hauptfaktor war die Organisation der Firma (in diesem Fall Gartengruppe). Ebenso klar ist die Art, wie das Geld funktioniert; und man erkennt sofort die wünschenswerten Effekte. Aber einfach ein neues Geld einzuführen, hätte ohne die Gartengruppe keine wünschenswerten Effekte, und deshalb ist es entscheidend, die Effekte von vornherein absehen zu können.

In einem späteren Stadium können wir unsere Währung auch benutzen, um mit Firmen der alten Ökonomie Geschäfte zu machen, Wir werden z.B. Restaurants finden, die bereit sind, uns Mahlzeiten für unser Geld zu verkaufen. Sie werden unser Geld akzeptieren, weil sie damit Gemüse aus unserer Ökonomie B kaufen können. Aber wir müssen beachten, dass die normalen Geschäfte in der Stadt unser Geld nicht akzeptieren können, wenn es nichts gibt, das wir ihnen verkaufen können. Solange sie unser Geld nicht benutzen können, werden sie es nicht annehmen. Nichts von Bedeutung kann erreicht werden, solange die Menschen nicht die Fähigkeit erlangen, Dinge zu produzieren und zu verkaufen, die andere haben wollen. Deshalb besteht die entscheidende Aufgabe für die SEK darin, nach Dingen zu suchen, die wir in der Ökonomie B an die normalen Firmen in der Stadt verkaufen können.

Die Stadtverwaltung könnte den Prozess unterstützen, indem sie unser neues Geld als Zahlungsmittel für bestimmte Abgaben akzeptiert aber auch hier kann sie das nur, wenn sie dieses Geld auch wieder ausgeben kann, also für Güter oder Dienstleistungen aus unserer Ökonomie B. Deshalb sollte die SEK nach solchen Möglichkeiten suchen.

Manchmal ist es sinnvoll, wenn eine Stadtverwaltung lokales Geld druckt, um die Nutzung lokaler Ressourcen (vor allem Arbeitskraft) zu fördern, und damit die Infrastruktur auszubauen, ohne Kredite bei einer Bank aufnehmen zu müssen. Dies kann aber nur bei Gütern und Dienstleistungen funktionieren, die lokal vorhanden sind. Wenn z.B. der Zement für eine Schwimmhalle von außerhalb der Stadt importiert werden muss, dann muss man ihn in der Nationalwährung bezahlen, aber es wäre ein Fehler, normales Geld bei der Bank zu leihen, um damit Arbeiter zu bezahlen, die aus der eigenen Stadt kommen. Sie können mit speziellem neuen Geld bezahlt werden, mit dem sie dann auch wiederum einen Teil ihrer Abgaben bezahlen können. Dann steht die Stadtverwaltung vor der Frage, was mit diesen Einzahlungen geschehen soll. Wenn sie das Geld einfach verbrennt, wird sie für die Schwimmhalle normal, aber ohne Zinsen bezahlt haben. Noch besser wäre es allerdings, das Geld weiterhin in einer neuen Ökonomie B zirkulieren zu lassen, so dass Arbeiter und Stadtverwaltung auch in Zukunft Güter und Dienstleistungen austauschen können.

Nun noch zu einigen Fällen, in denen die Einführung einer neuen Währung keine wünschenswerten Effekte hat:

Was würde geschehen, wenn eine Stadtverwaltung oder eine Wohltätigkeitsorganisation einfach eine Menge neues Geld an arme Menschen austeilt, und auch einige Geschäfte findet, die dieses Geld als Zahlungsmittel akzeptieren? Die Empfänger würden es bald ausgeben und dann wieder genauso arbeitslos und arm sein wie zuvor Die Geschäfte würden auf einer Menge neuem Geld sitzen, mit dem sie nichts anfangen können. (Sie könnten untereinander Geschäfte machen, wozu aber kein Bedarf besteht, denn die wenigen Dinge, die sie voneinander brauchen, hätten sie auch mit normalem Geld kaufen können.) Es müsste möglich sein, dass die Geschäftsinhaber der alten Ökonomie mit ihrem neuen Geld etwas von den armen Menschen kaufen, und dies wird nicht der Fall sein, solange sie nicht in einer neuen Ökonomie B Dinge produzieren können.

In manchen Fällen wird die neue Währung so konzipiert, dass die Menschen neues Geld mit altem Geld kaufen können. Dann ist sie ein reiner Ersatz und bringt für die städtische Ökonomie überhaupt nichts. Was ist der Sinn davon, wenn die Leute, die vorher mit Dollar bezahlt haben, nun mit Ökos bezahlen, die sie mit ihren Dollars gekauft haben? Dadurch werden keinerlei ungenutzte Produktionskapazitäten aktiviert.

Was ist mit dem Argument, dass lokales Geld den lokalen Handel fördern würde, weil es nicht außerhalb der Stadt ausgegeben werden kann? Daraus spricht Unverständnis. Jeder, der verstanden hat, wie wichtig es ist, Produkte aus der Region zu kaufen, wird dies auch tun egal in welcher Währung. Wer es nicht verstanden hat, wird das billigste Produkt kaufen, das in der Regel importiert ist. Worauf es also ankommt, ist, dass die Menschen verstehen, warum lokale Produkte sinnvoller sind; die Einführung einer lokalen Währung wird in dieser Hinsicht keinen Unterschied ausmachen.

Auch Währungen, die so konzipiert sind, dass sie kontinuierlich mit der Zeit an Wert verlieren, schießen am Ziel vorbei und sind nicht hilfreich. Ein Mensch, der die Situation verstanden hat, sollte nicht dafür bestraft werden, dass er das neue Geld spart, anstatt es sofort auszugeben. Es entspricht einem falschen Denken, das Geldausgeben an sich zu ermutigen die Menschen sollten so wenig wie möglich kaufen, und jede Ökonomie, in der man sich verpflichtet fühlt, Geld auszugeben, um für jemand anderen Arbeit zu schaffen, ist keine akzeptable Ökonomie. In einer vernünftigen Ökonomie gibt es nur so viel Arbeit, Produktion, Handel und Geldausgabe, wie notwendig ist, damit alle Menschen genug für ein qualitativ gutes Leben haben.

(Originaltext: http://socialsciences.arts.unsw.edu.au/tsw/TRANSTOWNS.html )